7 Tipps für einen entspannten Langstreckenflug
Teil 1: Fliegen mit Baby
Unsere beiden Kinder sind im Alter von vier Monaten und acht Monaten zum ersten Mal über den Atlantik geflogen. Insgesamt waren wir fünfmal mit unter Zweijährigen auf der Langstrecke unterwegs. Hier teile ich unsere wichtigsten Erfahrungen und Tipps fürs Fliegen mit Baby mit Euch:
#1 Das Baby fliegt fast umsonst
Wer für Kinder unter zwei Jahren keinen eigenen Sitzplatz reserviert, kann eine Menge Geld sparen. Bei der Buchung heißt das „Kleinkind auf dem Schoß“ und kann in allen gängigen Reiseplattformen so eingegeben werden. Viele Airlines berechnen bei Langstreckenflügen 10% des regulären Ticketpreises.
#2 Für Langstreckenflüge unbedingt eine Babywanne bestellen
Für Kinder bis circa 10 Kilo, die nicht größer sind als 70 Centimeter, lohnt es sich auf jeden Fall eine Babywanne, ein sogenanntes Bassinet zu bestellen. Leider (und für mich auch nicht nachvollziehbar) ist es nicht selbstverständlich, dass bei der Buchung mit Baby der Sitzplatz automatisch so vergeben wird, dass man die Wanne auch anbringen kann. Ich habe von Freunden gehört, die ihr Baby zwölf Stunden lang auf dem Schoß halten mussten, was ich mir wirklich sehr anstrengend für alle Beteiligten und auch die Sitznachbarn vorstelle. Wir hatten jedes Mal Glück. Nun ja, Glück ist hier vielleicht nicht der richtige Begriff. Ich habe es nicht dem Zufall überlassen, sondern immer schon bei der Buchung darauf geachtet, die entsprechenden Sitzplätze zu reservieren, was beim Flug mit Baby ohne zusätzliche Reservierungsgebühren möglich war. Allerdings hat mich das meist einige Stunden in der Telefonhotline gekostet, denn bei der online Buchung ist das eben nicht ohne weiteres möglich. Die Mühe war es aber auf jeden Fall wert, denn die Wanne ist ein wahrer Segen. Solange das Kind drin liegt, hat man die Hände frei und kann auch einmal aufstehen. Natürlich darf man das Baby nicht allein darin lassen, denn wenn sie aufwachen, sind auch schnell mal über den Rand geklettert. Unsere Kinder haben auch immer wunderbar darin geschlafen und gespielt.
Informationen der Airlines zum in die USA Fliegen mit Baby findet Ihr hier:
#3 Start und Landung
Start und Landung haben unseren Kindern nie Probleme bereitet. Wir hatten immer eine Flasche mit Wasser oder Milch dabei und durch das Trinken und Schlucken scheinen die beiden den Druckausgleich wunderbar kompensiert zu haben. Wichtig ist nur, das Pulver nicht zu früh zu verschießen, also wenn möglich wirklich bis zum Start oder der Landung zu warten, v.a. falls Kinder nicht so gerne viel trinken.
#4 Wasser und Babynahrung
Anders als Erwachsene, dürfen Babys und Kleinkinder mit Flüssigkeit gefüllte Flaschen mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen. Ich hatte sogar schon eine kleine Thermosflasche mit lauwarmem Wasser fürs Milchpulver dabei. Meist werden die Flaschen zwar rausgezogen und mit Papierstreifen auf Sprengstoffrückstände untersucht, aber mehr passiert auch nicht. Im Flieger selbst haben mir bisher immer die Flugbegleiter angeboten, Gläschen oder Wasser aufzuwärmen. Auch hier ist man also bestens versorgt.
#5 Alleinreisende mit Baby
Hier hat Sascha gute Erfahrungen gemacht, denn er und die Jungs sind auch einmal allein in die USA geflogen, als ich dort geschäftlich zu tun hatte und wir im Anschluss Urlaub gemacht haben. Er ist also mit einem fünfjährigen und einem einjährigen Kind allein geflogen und hat dabei von den Flugbegleiterinnen immer Hilfe angeboten bekommen, z.B. wenn er allein auf die Toilette gegangen ist. Auch ich habe schon so manche allein reisende Mutter im Flieger beobachtet (wenn man eine Babywanne hat, ist die Chance groß, dass in der gleichen Reihe noch ein Baby mitreist) und es hat immer sehr gut funktioniert.
#6 Was gehört ins Handgepäck?
Das Handgepäck ist für mich das A und O beim Reisen mit Baby und kleinen Kindern. Unbedingt dabei haben sollte man:
- Genug Milch und Essen, auch für den Fall dass es Verspätungen gibt, verpasste Anschlussflüge oder ungeplante Zwischenlandungen (hatten wir alles schon).
- Das Gleiche gilt für Windeln.
- Feuchttücher
- Mullwindeln und/oder Moltontücher, die ich z.B. auch immer unter das Kind in der Babywanne lege oder auch als Spucktuch verwende
- Eine dünne Decke, im Flugzeug ist es besonders auf Langstrecken immer recht kühl
- Wechselkleidung und zwar nicht zu wenig! Wir haben es schon geschafft, dass Edward sich zwei Mal von oben bis unten voll gespien hat und wir gezittert haben, ob die letzte Garnitur bis nachhause reicht. Seitdem habe ich drei komplette Sets dabei.
- Zumindest ein Wechseloberteil für die Eltern, denn bei oben beschriebenem Zwischenfall hat auch Sascha eine Ladung abbekommen.
- Ein kleines Spielzeug, von dem man weiß, dass das Kind sich gerne damit beschäftigt. Wir haben mit ein paar Duplosteinen immer die besten Erfahrungen gemacht.
#7 Kinderwagen bzw. Buggy
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man den Kinderwagen unbedingt mit ans Gate nehmen sollte. Bei unserem ersten Flug haben wir ihn abgegeben und für Billy nur die Babytrage verwendet. Das war für ihn zwar völlig ok, für den Kinderwagen jedoch nicht. Der hat im Gepäckraum einigen Schaden genommen. Seither wissen wir, dass Kinderwägen, Buggys und Rollstühle, die erst direkt am Gate verladen und dort bei der Ankunft auch wieder ausgeladen werden, eine deutlich bessere Behandlung erfahren. Sie kommen vor allem nicht auf das automatische Gepäckband. Jeder der bei der Gepäckausgabe schon mal auf die Luke, durch die das Gepäck aufs Band rutscht, geachtet hat weiß vermutlich, was ich meine.
Ein weiterer Vorteil des Kinderwagens ist, dass man bequem das Handgepäck darin transportieren kann, selbst wenn das Kind in der Babytrage ist. Wir haben also immer beides dabeigehabt.
Fazit: Mit Baby in die USA fliegen ist kein Problem
Nach sieben Flügen in die USA mit unter zweijährigen Kindern können wir wirklich Entwarnung geben. Weder die Kinder, noch wir Eltern haben je schlechte Erfahrungen gemacht – die meisten Probleme existieren nur in unseren Köpfen. Und das sollte doch einem unvergesslichen Abenteuer mit eurem Baby nicht im Weg stehen, oder?
Wenn Ihr weitere Tipps und Tricks fürs Fliegen in die USA mit Baby habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.