Welche Ziele eigenen sich besonders gut?
„Was ist das beste Ziel für die erste USA Reise mit Kindern?“, werde ich oft gefragt. Und natürlich kann man diese Frage nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an,
- Wie alt die Kinder sind
- In welcher Jahreszeit die Reise stattfinden soll
- Welche Art von Urlaub es sein soll
- Wie viel Zeit eingeplant ist
- Und was die persönlichen Vorlieben sind
Um die Entscheidungsfindung für eine USA Reise mit Kindern in Gang zu bringen, stelle ich hier in Kurzform (ich habe es wirklich versucht kurz zu halten) unsere beliebtesten Reisearten mit Kind(ern) vor:
1. Florida
Alter:
Für Kinder jeden Alters gleichermaßen geeignet.
Jahreszeit:
Florida ist unser Lieblingsziel in den USA mit Kindern, wenn wir dem kalten und grauen deutschen Winter entfliehen wollen. Rund um Weihnachten (je nach Schulferien) finden wir den Süden perfekt, im Frühling (Oster- und Pfingstferien) lieben wir den Norden.
Warum diese Art von USA Reise mit Kindern?
Weil Sonne, Strand und Wärme uns gerade im oder nach dem langen Winter so guttun. Obwohl wir keine typischen Strandurlauber sind und nach ein bis zwei ruhigen Tagen am Meer immer ein bisschen Action brauchen, finden wir hier alles, für einen abwechslungsreichen Urlaub. Es gibt wunderbare Naturparks, wo man auf Stegen und Pfaden wandern und Tiere beobachten kann und die Everglades mit ihren Alligatoren sind natürlich ein besonderes Naturerlebnis. Im Landesinnern beeindrucken uns die vielen Quellen, deren Farben und Formen von unglaublicher Schönheit sind. Um dorthin zu kommen, muss man jedoch ein paar Stunden Autofahrt in Kauf nehmen.
Welche Unterkunft ist am besten geeignet?
Wir haben festgestellt, dass ein Ferienhaus mit Kindern optimal ist, wenn wir länger an einem Ort sind. Hier haben unsere zwei wilden Jungs Platz zum Spielen und Toben und wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, die Nachbarn zu stören. Außerdem genießen wir es abends auf der Terrasse zu sitzen, zu grillen und den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.
Wie viel Zeit sollte man für einen Floridaurlaub einplanen?
Zwei Wochen sollten es schon sein, denn An- und Abreise sind relativ lang und anstrengend. Länger geht natürlich immer.
Was ich an Florida am meisten liebe:
Die intensiven Farben. Ich weiß nicht, ob es das Klima, der Stand, die Sonne oder der karibisch angehauchte Lebensstil ist. Nirgends empfinde ich die Welt so bunt und farbenfroh wie in Florida und das macht mich wahnsinnig glücklich.
Einen ausführlichen Bericht zu unserer letzten Florida Reise im Winter findet Ihr hier.
2. Eine Städtereise nach New York
Alter:
Für Kinder, die noch gerne längere Zeit im Kinderwagen sitzen und dann wieder für Kinder, die schon gut weitere Strecken laufen können. Unsere Kinder waren beim ersten Mal New York ein Jahr und fünf Jahre alt, beim zweiten Mal neun Jahre.
Jahreszeit:
Grundsätzlich geht New York eigentlich immer. Wir waren schon zu allen Jahreszeiten dort und hatten fast immer Sonnenschein (klar, auch mal einen Regentag zwischendurch, aber nie länger am Stück). Allerdings kann es im Winter sehr kalt werden und gerade mit Kindern finde ich es praktisch, wenn man sich auch mal längere Zeit im Park oder auf dem Spielplatz aufhalten kann. Im Winter geht es ins Geld, wenn jede Pause im Café stattfindet und dort etwas gekauft werden muss. Deshalb würde ich grundsätzlich eher April bis Oktober empfehlen.
Warum diese Art von USA Reise mit Kindern?
Weil New York einer der magischsten Orte der Welt für uns ist. Selbsterklärend ist New York der klassische Citytrip. Als Stadt empfinde ich New York als unheimlich intensiv. Alles geht wahnsinnig schnell und ist oft auch sehr laut. Gleichzeitig gibt es überall in der Stadt Oasen der Ruhe – Parks, Spielplätze und natürlich das Wasser zu beiden Seiten Manhattans – und diese Abwechselung macht die Stadt für uns zu einem idealen Ort für die Familie.
Welche Unterkunft ist am besten geeignet?
Wir haben uns bisher immer für ein Hotel entschieden, eine kleine Ferienwohnung ist aber auch möglich. Am meisten scheiden sich die Geister bei New York Reisenden, ob es unbedingt Manhattan sein muss. Unterkünfte in Brooklyn, Queens oder New Jersey sind in der Tat oft deutlich günstiger und die Metro-Anbindung ist überall hervorragend. Wir haben bisher aber immer die höheren Preise in Kauf genommen und in Manhattan übernachtet. Warum? Weil wir gerade mit Kindern gerne auch mal tagsüber für ein, zwei Stunden ins Hotel gehen, um uns auszuruhen und da ist es natürlich praktisch, wenn das Hotel mittendrin ist.
Wie viel Zeit sollte man für einen New York Trip einplanen?
Drei Tage bis zu einer Woche sind sicherlich ideal. Wer länger bleiben will, kann natürlich auch ein paar Ausflüge ins Umland mit Bus, Bahn oder einem Mietwagen in Betracht ziehen. Bei unserem letzten New York Trip haben wir uns für einen Tag ein Auto gemietet und sind in die Hamptons gefahren. Nach drei Tagen Stadt war das eine willkommene Abwechslung.
Was Billy (9 Jahre) an New York am meisten liebt:
„New York kann man nicht in Worten beschreiben, New York ist ein Gefühl. Es kribbelt einfach nur in mir, wenn ich an diese Stadt denke.“
Einen ausführlichen Bericht zu unserer letzten New York Reise findet Ihr hier.
3. Ein Roadtrip mit dem Auto durch Neuengland
Alter:
Das kommt darauf an, wie gerne die Kinder Autofahren. Bei unserer Tour durch Neuengland waren unsere Kinder ein Jahr und fünf Jahre alt und sehr gute und geduldige Autofahrer. Schwierig fanden wir eher, dass sie tagsüber keinen Rückzugsort hatten, an dem sie spielen, malen oder sich einfach mal selbst beschäftigen konnten. Mit zunehmendem Alter wird das wahrscheinlich immer einfacher.
Jahreszeit:
Die klassische Reisezeit für Neuengland ist natürlich der Herbst, wenn der Indian Summer die Landschaft in ein unglaubliches Farbspektakel verwandelt. Und mit unglaublich meine ich, dass ich tatsächlich, bevor ich es selbst gesehen hatte, nicht glauben konnte, wie intensiv Bäume leuchten können. Aber ganz sicher ist Neuengland auch zu jeder anderen Zeit einen Besuch wert. Für eine Rundreise würde ich jedoch den Spätfrühling bis Herbst empfehlen, denn tagsüber ist das Auto der einzige Sitzplatz und da ist es doch am angenehmsten, wenn man auch viel Zeit im Freien verbringen kann.
Warum diese Art von USA Reise mit Kindern?
Weil es in den USA so viel zu sehen gibt, dass es fast schade ist, nur an einem Ort zu bleiben. Mit einem klassischen Roadtrip beschreibe ich hier tatsächlich eine Autorundreise, bei der man so gut wie jede Nacht an einem anderen Ort übernachtet. Grundsätzlich gibt es dafür zwei Möglichkeiten: Eine vorgebuchte Reise, bei der die einzelnen Stationen feststehen und der Reihe nach angefahren werden und die spontane Variante, bei der man zwar eine grobe Route im Kopf hat, sich prinzipiell aber jeden Tag aufs Neue überlegen kann, wie streng man bei diesem Plan bleibt. Wir bevorzugen die zweite Variante, da wir oft erst vor Ort feststellen, wie gut (oder auch weniger gut) es uns gerade gefällt und wir so den Streckenverlauf und auch das Tempo entsprechend anpassen können. Beides ist in den USA sehr gut möglich.
Welche Unterkunft ist am besten geeignet?
Am leichtesten zu finden sind natürlich die klassischen Hotels der bekannten Ketten. Zudem weiß man hier ziemlich genau, welchen Standard man jeden Abend vorfindet. Da wir bei einer Rundreise nie Übernachtungen vorbuchen, sondern jeden Tag aufs Neue festlegen, wo wir am nächsten Abend schlafen wollen, entscheiden wir uns meist für diese Art der Übernachtung. Wer ein bisschen längerfristiger planen möchte, findet bei privaten Gastgebern, in kleinen Inns oder bei Bed & Breakfasts allerdings wesentlich familiärere und authentischere Übernachtungsmöglichkeiten.
Wie viel Zeit sollte man für einen Roadtrip durch Neuengland einplanen?
Das kommt ganz darauf an. Eine reine Auto-Hotel-Rundreise finde ich persönlich mit Kindern am anstrengendsten (verglichen mit Wohnmobil oder Ferienwohnung bzw. -haus). Deshalb haben wir uns bisher immer für eine Kombination entschieden. Bei unserem letzten Neuengland Roadtrip waren wir vier Tage im Hotel in New York, eine Woche auf der Straße und am Ende noch eine Woche in einem Ferienhaus in Washington. Diese Kombination fanden wir ideal. Natürlich kann man auch drei Wochen herumreisen, dann würde ich allerdings zwischendurch immer wieder ein paar längere Aufenthalte von drei bis vier Nächten empfehlen, um auch tagsüber eine Unterkunft und ein bisschen Zeit zum Ausruhen zu haben.
Was ich an Neuengland am meisten liebe:
Neuengland wirkt auf mich sehr gemütlich und heimelig. Die vielen kleinen Orte, mit ihren schönen Häusern und Kirchen, die Obst- und Gemüsestände und kleinen Läden am Straßenrand, die Farmen mit ihren weißen Zäunen und roten Scheunen – es fühlt sich fast ein bisschen an, als reist man durch ein Bilderbuch.
4. Mit dem Wohnmobil quer durch die USA reisen
Alter:
Für jedes Alter gut geeignet.
Jahreszeit:
Frühling bis Herbst. Bei einer Fahrt quer durchs Land (wir haben diese einmal in Indiana und einmal in Minnesota begonnen) sollten die Nächte an allen Übernachtungsorten frostfrei sein, da sonst die Leitungen im Wohnmobil gefrieren und dabei große Schäden entstehen können.
Welche Reiseart?
So viel vorab: Die USA Reise mit Kindern im Wohnmobil ist unser absoluter Favorit! Wir lieben die Freiheit, jeden Tag draufloszufahren und etwas Neues zu entdecken. Die unglaubliche Größe und Weite des Landes im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren, ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Welche Unterkunft ist am besten geeignet?
Die Frage stellt sich hier nicht, denn die Unterkunft hat man ja immer dabei. Und genau das schätzen wir besonders. So können wir auch tagsüber an jedem beliebigen Ort anhalten, uns etwas zu essen machen, mit den Kindern spielen oder uns einfach mal ausruhen. Egal ob an einem Aussichtspunkt, am Strand oder im Nationalpark – an den unglaublichsten und beeindruckendsten Orten anhalten und verweilen zu können ist für uns das Schönste überhaupt.
Wie viel Zeit sollte man für eine Wohnmobilreise in den USA einplanen?
Wir haben sowohl zwei- als auch dreiwöchige Trips unternommen und finden, beides ist ok. Wir waren meist überrascht, wie viele Meilen wir jedes Mal zurückgelegt haben. Dadurch, dass unsere Kinder in ihren Autositzen angeschnallt hinten am Tisch sitzen können, empfinden sie das Fahren als weniger langweilig denn sie können spielen, malen und essen wie es ihnen gefällt.
Was Sascha an einer Wohnmobilreise in den USA am meisten liebt:
Am Wohnmobil liebe ich besonders die Freiheit, jeden Tag aufs Neue zu entscheiden, wohin es als nächstes geht. Man fühlt sich fast ein bisschen in die Zeit der Pioniere zurückversetzt.
Unseren ausführlichen Bericht zu unserer ersten Wohnmobilreise mit Kind in den USA findet Ihr hier.