Bald geht’s los!
Die Sommerferien haben nun auch für uns in Bayern begonnen und wir können es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht. Dieses Jahr steht eine echte Premiere an: Zum ersten Mal geht es mit den Kindern nicht in die USA – sondern nach Kanada! Kanada mit Kindern im Wohnmobil – wir sind schon wahnsinnig aufgeregt!
Warum Kanada?
Wir haben lange überlegt, ob wir uns ein Wohnmobil in Europa mieten – denn auch hier gibt es wunderschöne Ziele. Oder, ob wir vielleicht sogar mal ein ganz anderes Ziel wie Afrika oder Asien ins Auge fassen. Am Ende hat die Sehnsucht nach der anderen Seite des Atlantiks wieder einmal gesiegt. Da wir dieses Jahr aber nicht so wirklich Lust auf USA haben, fiel die Entscheidung auf Kanada – ein Land, das wir schon lange mit den Kindern entdecken wollten.

West oder Ost?
Kanada ist riesig. Von Halifax im Osten bis Vancouver im Westen sind es sage und schreibe 6.200 Kilometer. Wir standen also vor der Frage: Wo wollen wir hin?
Beides hat unglaublich viel zu bieten. Ich selbst durfte schon beide Seiten bereisen und liebe jede für sich: Den wilden, wunderschönen Westen und den etwas gemütlicheren Osten mit viel Geschichte, Natur und Charme. Ausschlaggebend war am Ende mein Bauchgefühl (mein Privileg als Hauptreiseplanerin) und so haben wir uns für den Osten entschieden.
Ein Stück Nostalgie spielte auch mit: Direkt nach dem Abitur habe ich drei Monate als Reitlehrerin in Ontario gejobbt, später dann in Montreal studiert. Über zwanzig Jahre ist das nun her – höchste Zeit, diese Orte wiederzusehen und meiner Familie zu zeigen, was sie für mich so besonders gemacht hat.
Unser Plan: Mit dem Wohnmobil durch den Osten
Doch auch „der Osten“ ist noch ein irrsinnig weites Stück Land. Von Toronto bis Halifax – das wäre meine Traumroute – sind es sage und schreibe 1800 Kilometer. Ob wir die tatsächlich schaffen werden, steht noch in den Sternen. Wir starten in Toronto, übernehmen dort unser Wohnmobil und haben 18 Tage Zeit – dann müssen wir wieder in Toronto sein. Genau so stellen wir uns Kanada mit Kindern im Wohnmobil vor: flexibel, frei und voller Abenteuer.
Am Wohnmobilurlaub liebe ich besonders, dass wir nicht alles genau vorausplanen müssen. Wir werden Ende August bis Mitte September unterwegs sind – also außerhalb der Hochsaison. Deshalb hoffen wir, auch ohne Reservierungen problemlos Campingplätze zu bekommen.
Bisher steht nur eine grobe Route mit einigen Must-Sees:

- Ottawa – meine Lieblingsstadt mit Parliament Hill, Rideau Kanal, viel Grün. Besonders freue ich mich darauf, dass ich hier einige alte Freundinnen wiedersehen werde, mit denen ich bis heute Dank Facebook in Verbindung geblieben bin.
- Montréal – die Stadt meiner Studienzeit. Hier wollen wir natürlich meine alte Uni besichtigen und Sascha freut sich schon besonders auf den Food Court, den er noch gut in Erinnerung hat. Aber natürlich hat Montréal auch sonst noch ganz viel Sehenswertes zu bieten.
- Quebec City – laut Reiseführern ein Muss, in meiner Erinnerung aber auch sehr touristisch. Wir planen hier nur einen kurzen Stopp, da sich die Altstadt gut zu Fuß in wenigen Stunden erkunden lässt.
- Natur am St. Lorenz Strom – vielleicht haben wir Glück und können Wale sogar vom Land aus beobachten.
- Bay of Fundy – mit den höchsten Gezeitenunterschieden der Welt und den berühmten Hopewell Rocks, die ich selbst noch nie gesehen habe.
- Niagara Fälle – ein Traumziel für die Kinder, die sich schon seit Wochen am meisten darauf freuen.
Wenn wir diese Punkte schaffen, liegen etwa 3.500 Kilometer vor uns. Wir sind erfahrungsgemäß eher Vielfahrer, also sollte das in 18 Tagen gut machbar sein. Und wer weiß – vielleicht lockt uns die Neugier sogar noch weiter bis nach Nova Scotia. Lunenburg ist in meiner Erinnerung einer der schönsten Orte überhaupt. Aber das würde rund 1.000 Kilometer zusätzlich bedeuten und wir haben uns vor allem eines vorgenommen: Wir lassen es entspannt angehen und entscheiden spontan vor Ort.
Unser Motto: Flexibel bleiben
Unser Grundsatz für diesen Urlaub ist klar: Wenn wir Lust auf mehr haben, fahren wir weiter. Wenn wir merken, dass uns nach Ruhe ist, bleiben wir einfach länger an einem Ort. Genau das ist das Schöne an einer Reise durch Kanada mit Kindern im Wohnmobil: die Freiheit, spontan zu entscheiden, was sich gerade richtig anfühlt.
Warum wir uns für eine Wohnmobilreise entschieden haben
Vielleicht fragt ihr euch, warum wir uns nicht einfach ein Ferienhaus gesucht oder eine klassische Rundreise mit Hotels gebucht haben. Für uns gibt es gleich mehrere Gründe, warum das Wohnmobil die perfekte Wahl ist – gerade mit Kindern:
- Flexibilität pur: Für uns gibt es kaum ein schöneres Urlaubsgefühl, als einen breiten, scheinbar unendlich langen Highway vor uns zu haben und einfach draufloszufahren. Kein fester Plan, keine starre Route – nur wir und das nächste Abenteuer.
- Kanada verdient eine Rundreise: Dieses Land ist so groß und vielfältig, dass ein einzelner Ort ihm einfach nicht gerecht wird. Jeden Tag im Hotel Koffer ein- und auspacken und drei Mahlzeiten außer Haus organisieren? Für uns ehrlich gesagt zu anstrengend – und für die Kinder auch.
- Ein Zuhause auf Rädern: Im Wohnmobil bleiben unsere Betten, Schränke und vor allem der Kühlschrank immer dieselben. Für die Kinder ist es das Größte, sich während der Fahrt selbst einen Snack zu holen oder bei kurzen Zwischenstopps wild durch ihre Betten zu springen.
- Selbstversorgung mit Genuss: Wir lieben es, wie die Einheimischen durch Supermärkte oder über Bauern- und Wochenmärkte zu schlendern und uns dort mit frischen regionalen Produkten einzudecken. Kochen im Wohnmobil – und ja, auch das Abspülen auf dem Campingplatz – fühlt sich dabei ganz anders an als daheim: eher wie ein kleines Abenteuer, nicht wie Arbeit.
- Die Fahrt ist Teil des Urlaubs: Anders als im Auto sitzen wir oft am Tisch, spielen zusammen oder halten einfach spontan an, um draußen zu picknicken. So wird schon die Strecke selbst zu einem Erlebnis – nicht nur der Zielort.
- Mein persönlicher Grund: Ich kann im Urlaub schwer abschalten. Wenn ich zu viel Leerlauf habe, kreisen meine Gedanken schnell um Arbeit, Schule oder das, was noch erledigt werden muss. Auf einer Wohnmobilreise bin ich gut beschäftigt: Route überlegen, Campingplätze finden, Ausflüge planen. Es gibt so viele kleine Entscheidungen zu treffen, dass der Kopf gar keine Zeit hat, in alte Muster abzudriften. Für mich die beste Voraussetzung, wirklich im Moment anzukommen.
Ich hoffe sehr, dass mir das auch in diesem Jahr wieder gelingt.
